Fehlerhafte Haartransplantation Mann

Bei einer Haartransplantation, der in erster Linie ästhetische Gründe zugrunde liegen, handelt es sich um eine Schönheitsoperatiom. Dem Patienten ist das Für und Wider einer solchen Haartransplantation mit allen Konsequenzen vor Augen zu führen, so dass Risiken und Komplikationsmöglichkeiten sowie das mögliche Erfordernis eines weiteren operativen Eingriffs mit schonungsloser Offenheit angesprochen werden müssen.

Zu einer ordnungsgemäßen Aufklärung bei einer gewünschten Haartransplantation gehören auch Angaben zu dem realistischer Weise zu erwartenden Ergebnis. Aufzuklären ist auch darüber, dass der Haarausfall trotz Haartransplantation fortschreiten kann sowie dass es zu einem Nichtanwachsen der eingepflanzten Haare, zu Wundheilungsstörungen und zu einer Narbenbildung kommen kann. Zu erwähnen sind auch mögliche Taubheits- oder Spannungsgefühle. Eine Aufklärung durch nichtärztliches Personal ist nicht zulässig. Die Aufklärung muss zwingend durch einen Arzt erfolgen.

Fehlerhafte Haartransplantation

Sofern neben einer Haartransplantation auch – ggf. zunächst – eine medikamentöse Behandlung in Betracht kommt, muss der Arzt über diese Behandlungsalternative aufklären, auch wenn der Patient den Arzt mit dem Wunsch einer Haartransplantation aufsucht. Denn der Patient kann als medizinischer Laie nicht wissen, ob der Versuch eines Haarwachstums zunächst mit einem Medikament (auch eines antiandrogenen Präparats) zum Erfolg führen und einen operativen Eingriff unnötig machen kann.

Kommt lediglich eine Haartransplantation in Betracht oder hat sich der Patient nach einer Aufklärung über Alternativen für eine Haartransplantation entschieden, muss der Arzt über die in Betracht kommenden Transplantationsverfahren (z.B. Crosspunch, Streifenentnahme und Einsetzung follikularer Einheiten, Punch, Follicular Unit Extraction, Haartransplantationsroboter) und deren verschiedene Erfolgsaussichten und Risiken aufklären.

Der Arzt muss durch eine Befunderhebung klären, ob bei dem Patienten überhaupt eine Indikation für eine Haartransplantation besteht. Im Rahmen der Diagnostik muss der Arzt eine Haardichtemessung durchführen. Nicht jeder Wunsch nach einer Haartransplantation ist medizinisch möglich. Im Fall einer fehlerhaften oder sogar fehlenden Indikationsstellung haftet der Arzt.

Bei einer geplanten Haartransplantation müssen die Haarfarbe, die Haarstruktur, die Haardicke, das Ergebnis der Messung der Haarfollikelgruppendichte dokumentiert und eine Fotodokumentation angefertigt werden.

Fehlerhafte Haartransplantation

Eine fehlerhafte Haartransplantation liegt vor, wenn der Arztes bei der Haartransplantation die geltenden Leitlinien nicht einhält. Typische Behandlungsfehler bei einer Haartransplantation sind:

  • Haare werden nicht in der notwendigen Tiefe verpflanzt
  • Haare stehen nicht im richtigen Winkel zur Kopfhaut
  • Haare werden in die falsche Richtung verpflanzt
  • Haare werden nicht gleichmäßig verteilt eingepflanzt
  • die Haarlinie ist nicht natürlich
  • zu viele Haare verpflanzt
  • zu wenige Haare verpflanzt
  • fehlerhafte Anweisungen zur postoperativen Haarwäsche

Ist ein Folgeeingriff notwendig, weil der Arzt eine falsche Operationsmethode gewählt hat oder sind ihm bei der korrekt gewählten Operationsmethode Fehler unterlaufen, handelt es sich bei der notwendigen erneuten Haartransplantation um einen Schaden, für den der Arzt haftet.

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